Kunst

Christiane Limper
Kunstaktion Fehlkauf


Wer hat sich nicht schon mal etwas gekauft, was dann ewig im Schrank hängen blieb. Für eine Woche wird es in Schöppingen die Möglichkeit geben, seine eigenen Anziehsachen gegen die von anderen einzutauschen.
Die Künstlerin Christiane Limper beschäftigt sich nämlich mit dem Thema Fehlkäufe. Aufgrund ihres Aufenthaltes im Künstlerdorf Schöppingen im Rahmen des KWW-Stipendiums untersucht sie diese Thematik aus künstlerischer, wirtschaftlicher und wissenschaftlicher Sichtweise.
Gesucht werden Klamotten jeglicher Art, Accessoires, Gürtel, Taschen, Modeschmuck… Auch Secondhandkäufe können Fehlkäufe sein und sind erwünscht. Schuhe auch, aber nur, wenn sie quasi ungetragen sind, also ein echter Fehlkauf!
Für ihre Aktion wird die Künstlerin das Ladenlokal in der Hauptstraße 43 öffnen.
Jeder kann dort in der Woche vom 19.9. – 26.9. eigene Fehlkäufe zum Tauschen oder als Spende in den Laden bringen.
Kunstaktion Fehlkauf, Hauptstraße 43 (neben AXA-Versicherungen)
Öffnungszeiten:
So 19.9. 11 - 19 Uhr, Mo 20.9. - Sa 25.9. 10 - 13 Uhr und 15 - 18 Uhr
Infos zur Künstlerin: http://www.christianelimper.com/



BrandStifter










Pfandraiser Brandstifter wird mit den Besuchern der Grünen Meile gemeinsam eine Skulptur errichten. Alle, die an seinem Aktionsstand gereinigte Plastik-Pfandflaschen abgeben, erhalten dafür ein signiertes und datiertes Künstler-Zertifikat. Brandstifter verbindet die Objekte live zu einer wachsenden Skulptur, der sozialen Plastik, die zum einen zur Diskussion über Wert und Bedeutung von Kunst und Recycling anregen soll und zum anderen gleichzeitig als Mahnmal und Symbol zum Appell an die Solidarität fungiert. Die Bilder der sozialen PlastikantInnen werden auf http://thesocialplastic.wordpress.com/ im Internet veröffentlicht und der pfandwerte Erlös des Werkes als sozialer Zweck der Schöppinger „Haltestelle“ gespendet. Der Titel „ DIE SOZIALE PLASTIK“ zitiert den erweiterten Kunstbegriff von Joseph Beuys, dass jeder Mensch durch kreatives soziales Handeln und Verhalten zum Wohl der Gemeinschaft beitragen und dadurch plastizierend auf die Gesellschaft einwirken kann.
BRANDSTIFTER ist ein interdisziplinärer Netzwerker aus Mainz. Mit Bildender- und Perfomance Kunst, ebenso wie Sound, Musik und Intervention im öffentlichen Raum, gebraucht Brandstifter kommunikative Mittel der sozialen Interaktion, um seine anarchischen Konzepte des Alltags in intermediale Kunst zu transformieren.
http://thesocialplastic.wordpress.com/



431art (Haike Rausch und Torsten Grosch)
experimentieren seit mehreren Jahren mit beschalltem Wasser. Zum Einen untersuchten sie das Wachstum von Bohnenkeimlingen in Bezug auf die Beschallung des Giesswassers, was 2008 in eine größer angelegte Versuchsreihe mit wissenschaftlich relevantem Ergebnis mündete und in einem multimedialen Environment seinen künstlerischen Ausdruck fand (http://431art.org/index.php/workitem/ripenings/85#f_o85). Zum Zweiten untersuchen 431art die geschmackliche Veränderung des Wassers und präsentieren sie verbunden mit der Frage "Kann man Musik schmecken? " in Form von Performances und öffentlichen Wasserproben. Die wahrgenommene geschmackliche Veränderung wurde bereits von zahlreichen Teilnehmern der Wasserproben bestätigt, wobei die geschmacklichen Präferenzen unterschiedlich sind. Wie wäre es, die einen täglich umgebenden ambientsounds auch schmecken zu können?
Dieser Frage geht 431art in Schöppingen nach. Grosch und Rausch komponieren hier soundscapes-Kompositionen aus Alltagsgeräuschen, aus natürlichen Geräuschen und Geräuschen des urbanen Kontexts, um damit Wasser in eigens konstruierten Beschallungsboxes zu beschallen und es anschließend zur Verkostung anzubieten.
Mit der Arbeit wird ein audio-sensueller-Bezug zu alltäglichen Geräuschen und dem regionalen Lebensumfeld geschaffen, indem Klangphänomene mit räumlichen Bezug zu schmecken sind. 431art - Haike Rausch und Torsten Grosch - arbeiten seit über 10 Jahren an interdisziplinären, partizipativen und multimedialen Projekten. Ihr in Schöppingen entwickeltes Projekt botanoadopt ist 2010 auf der e-culturefair Dortmund, der DRHA London und im botanischen Garten Münster vertreten. http://www.431art.org/http://www.botanoadopt.org/

Das Foto zeigt den Schöppinger Bannwald, der aus Buchen des ehemaligen - und inzwischen gerodeten Bannwalds am Frankfurter Flughafen besteht.







Michael Fesca
Der Berliner Künstler möchte auf dem Rasen hinter dem Künstlerdorf ein dreidimensionales Bild wachsen lassen. Manch einer hat bestimmt schon das sonderbare neue Beet bemerkt, das den Grundstock dazu liefert. In spätestens fünf Jahren ist es dann - regelmäßige Pflege vorausgesetzt - soweit, dass im Gewirr der Blätter und Äste ein Bild sichtbar wird. Hier ein Bild der Pflanzarbeiten :


... und eine Montage des zukünftigen Aussehens:



Dieter Strauß
Dieter Strauß hat für "Grüne Meile" die Idee der mobilen Gärten entwickelt, über die bereits berichtet wurde. Der Schöppinger Künstler realisiert seit 20 Jahren Objekte aus unterschiedlichsten Materialien, mit deren Hilfe er in den Austausch mit Menschen über soziale und gesellschaftspolitische Themen geht (vorzugsweise mit Humor und einem "Augenzwinkern"). In letzter Zeit verlagert sich seine Arbeit weg von den Objekten hin zu Aktionen, z.B. in Gruppenarbeit, oft mit Jugendlichen, Bau einer "Klimaanlage", eines "Straßen-Seglers" und einer "Koch-und Kommunikations-Maschine". Das Foto zeigt die Installation "Trabantenstadt".



Edith Micansky
"Als das Pusten noch geholfen hat..." könnte das Motto von Edith Micanskys Beitrag zum Thema Gesundheit im "Grüne-Meile"-Projekt lauten. Und doch geht es wohl weniger um einen Kommentar zur Alternativmedizin, sondern vielmehr zum Ärztemangel vor allem in ländlichen Regionen, wo immer weniger Zeit für Hausbesuche und auch emotional wichtige Gespräche zwischen Arzt und Patient bleibt. Edith Micansky kennt sich mit dem Thema aus, denn sie arbeitet selbst als Fachärztin für Allgemeinmedizin in ihrer Praxis in Reken. Ihre künstlerische Ausbildung erhielt sie an der Kunstakademie Münster, wo sie als Meisterschülerin von Guillaume Bijl abschloss.
http://www.edithmicansky.de/






Monika Bieber
Naturbeobachtungen, gleichzeitig wissenschaftlich-forschend, aber auch poetisch und meditativ, sind die Arbeiten von Monika Bieber. Sie beschäftigt sich seit längerer Zeit mit der Erforschung und Darstellung von Wasserströmungen, vornehmlich des Rheins, aber auch anderer Gewässer. Hier in Schöppingen schuf sie ein großformatiges Rhein-Relief aus dem Holz des Blauglockenbaums und wurde auf die unter der Kirche entspringende Welle aufmerksam. Wenn sie nun im Rahmen des "Grüne-Meile"-Projektes wieder nach Schöppingen kommt, wird sie an einem Strömungsmodell der Welle arbeiten.



Die Abbildung ist ein Detail aus: Monika Bieber, Rhein bei Bonn (Rhein-Kilometer 653,6), 2010, Blauglockenbaum, geschnitztes Relief, Modell für eine Metallarbeit, 440 x 180 x 1,8 cm, M 1:2.



Kristin und Davy Mc Guire
Nach und nach möchte ich die am Projekt beteiligten Künstler vorstellten. Kristin und Davy Mc Guire machen den Anfang, einigen bestimmt noch bekannt durch ihren letzen Aufenthalt im Künstlerdorf mit ihrem Hund Cat (und der Katze Richard). Beide sind jetzt in England, wo Kristin an der Universität von Lincoln eine Professur für Choreografie wahrnimmt und beide das hier in Schöppingen realisierte "Ice-Book" aufführen.
Für "Grüne Meile Schöppingen" planen beide eine Schaufenster-Choreografie mit Schöppinger Jugendlichen, die den Wandel der populären Tanzstile im Laufe der Zeit zum Thema hat. Anschließend soll das Ganze als Video bei You-Tube präsentiert werden. Wer mehr wissen möchte, kann sich die Links oder das Video ansehen:

http://www.theicebook.com/

http://www.kristinmcguire.com/

http://davymcguire.tv/

http://www.youtube.com/watch?v=IxUuZXiP7pA





Natascha Borowsky
Natascha Borowsky fotografiert Dinge, für die wir normalerweise keinen zweiten Blick übrig haben: Fundsachen, egal welchen Ursprungs, an denen schon kräftig der Zahn der Zeit genagt hat. Meist weiß man nicht, was es eigentlich ist und will es auch gar nicht so genau wissen. Auf jeden Fall bekommen die Dinge durch die aufwändige und präzise Art der Fotografie und den genau abgestimmten Hintergrund eine ganz neue Schönheit, Bedeutung und Aura.
Natascha Borowsky hat an der Kunstakademie Düsseldorf studiert und war Meisterschülerin von Bernd und Hilla Becher. 2002 hatte sie ein Stipendium im Künstlerdorf Schöppingen und war 2004 noch einmal da, um mit uns zusammen das Kinderbuch "Funde in der Natur" zu realisieren.

http://www.heidireckermann.com/Kuenstler/Borowsky/borowsky.htm



Christian Diehl
Christian Diehl lebt in Dortmund als freier Fotograf mit Lehrauftrag an der dortigen Fachhochschule. Für das Projekt 1 m³ Ackerboden erhielt er 2009 ein Stipendium des Künstlerdorfes Schöppingen. Hier eine Beschreibung der Arbeit:
"Schöppingen ist eine Gemeinde, die im Verhältnis zur Einwohnerzahl eine sehr große Fläche an Umland besitzt. Früher war der Großteil der Bevölkerung direkt in der Landwirtschaft beschäftigt, heute sind es gerade einmal 5% der Einwohner.
Dennoch wird das Landschaftsbild durch landwirtschaftliche Nutzflächen geprägt, die 80% der Gesamtfläche von Schöppingen ausmachen. ... Bei meinem fotografischen Projekt gehe ich von einem Kubikmeter Ackerboden aus, da dieser Bodentyp der vorherschende in dieser Region ist. Der Erdblock wird dann in seine Bestandteile zerlegt und "untersucht", die dabei gefundenen Objekte (Tiere, Pflanzen, Steine...) werden dann in einem Fotostudio mittels einer "sachlichen" Fotografie abgebildet. Es findet somit eine Art wissenschaftlich künstlerische Dokumentation statt, die Aspekte aus den Bereichen Botanik, Geologie und Zoologie beleuchtet."
Die Fotos sind ein paar Beispiele dafür, was in der Ausstellung zu sehen sein wird. Wer mehr wissen möchte, besucht die Website http://www.diehl-fotografie.de/ .