Donnerstag, 29. Juli 2010

Künstler IX: Schmeck die Heimat

431art (Haike Rausch und Torsten Grosch) experimentieren seit mehreren Jahren mit beschalltem Wasser. Zum Einen untersuchten sie das Wachstum von Bohnenkeimlingen in Bezug auf die Beschallung des Giesswassers, was 2008 in eine größer angelegte Versuchsreihe mit wissenschaftlich relevantem Ergebnis mündete und in einem multimedialen Environment seinen künstlerischen Ausdruck fand (http://431art.org/index.php/workitem/ripenings/85#f_o85). Zum Zweiten untersuchen 431art die geschmackliche Veränderung des Wassers und präsentieren sie verbunden mit der Frage "Kann man Musik schmecken? " in Form von Performances und öffentlichen Wasserproben. Die wahrgenommene geschmackliche Veränderung wurde bereits von zahlreichen Teilnehmern der Wasserproben bestätigt, wobei die geschmacklichen Präferenzen unterschiedlich sind. Wie wäre es, die einen täglich umgebenden ambientsounds auch schmecken zu können?
Dieser Frage geht 431art in Schöppingen nach. Grosch und Rausch komponieren hier soundscapes-Kompositionen aus Alltagsgeräuschen, aus natürlichen Geräuschen und Geräuschen des urbanen Kontexts, um damit Wasser in eigens konstruierten Beschallungsboxes zu beschallen und es anschließend zur Verkostung anzubieten.

Mit der Arbeit wird ein audio-sensueller-Bezug zu alltäglichen Geräuschen und dem regionalen Lebensumfeld geschaffen, indem Klangphänomene mit räumlichen Bezug zu schmecken sind. 431art - Haike Rausch und Torsten Grosch - arbeiten seit über 10 Jahren an interdisziplinären, partizipativen und multimedialen Projekten. Ihr in Schöppingen entwickeltes Projekt botanoadopt ist 2010 auf der e-culturefair Dortmund, der DRHA London und im botanischen Garten Münster vertreten. http://www.431art.org/http://www.botanoadopt.org/

Das Foto zeigt den Schöppinger Bannwald, der aus Buchen des ehemaligen - und inzwischen gerodeten Bannwalds am Frankfurter Flughafen besteht.

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